(nach DIN 18 134)
Zweck des Lastplattendruckversuches (engl.: plate load test) ist es, Drucksetzungslinien zu
ermitteln und anhand dieser die Verformbarkeit, Verdichtung und die Tragfähigkeit
des Bodens zu beurteilen. Aus den Drucksetzungslinien können der Verformungsmodul Ev und
der Bettungsmodul ks ermittelt
werden.
Bei diesem Prüfverfahren wird der Boden durch eine
kreisförmige Lastplatte mit Hilfe einer Druckvorrichtung wiederholt stufenweise
be- und entlastet. Die mittleren Normalspannungen unter
der Platte und die zugehörigen Setzungen s der einzelnen Laststufen werden
in einem Diagramm als Drucksetzungslinie dargestellt.
Bei der Ausführung eines Plattendruckversuches ist ein Gegengewicht erforderlich,
dessen Last mindestens 10 kN größer als die für den Versuch notwendige höchste
Prüflast sein muß (i.d.R. mind. 5 t Achslast). Als Gegengewicht eignet sich
zum Beispiel ein beladener Lastkraftwagen, ein Bagger oder andere schwere Baumaschinen.
Beim Straßenunterbau gelten bestimmte Mindestwerte auf den unterschiedlichen
Schichten. Man bezieht sich auf das Verformungsmodul Ev2 der Zweitbelastung
des Lastplattendruckversuches. Typische Werte sind in Anlehnung an RStO, ZTVE-StB
94 und ZTVE-StB 95 in folgender Tabelle dargestellt:
Schicht / Niveau | Mächtigkeit | Material | nachzuweisendes Verformungsmodul
Ev2 auf OK |
|
a l t e r n a t i v |
Schottertragschicht | 15 cm | gebrochenes Material, z.B.
Basaltschotter, Körnung 0/32-0/56, frostsicher (F1 gemäß ZTVE-StB 94) |
120 MN/m2 |
Kiestragschicht | 20 cm | z.B. Grubenkies, Körnung 0/32-0/56,
frostsicher (F1 gemäß ZTVE-StB 94) |
120 MN/m2 | |
Frostschutzschicht | 26 - 31 cm | z.B. Schaumlava, güteüberwachtes
Recyclingmaterial, etc., Körnung 0/5-0/56, frostsicher (F1 gemäß ZTVE-StB 94) |
100 MN/m2 | |
Bodenersatzmassen | nach spez. Anforderungen | nach spez. Anforderungen | (60 MN/m2) | |
natürliches Erdplanum | - | - | 45 MN/m2 |
Quelle: Anlehnung an Tafel A 5, RStO (Bauklasse 5)